Zosterneuralgie - Gürtelrose
Die Zosterneuralgie wird ausgelöst durch eine endogene Reinfektion mit dem Varicella-Zoster-Virus. Im Gegesatz zur Erstinfektion, bei der es zum klassischen Krankheitsbild der Windpocken mit ubiquitären Effloreszenzen ohne jegliche Schmerzen kommt, treten bei der endogen Reinfektion streng segmental begrenzt Tage vor den Effloreszenzen heftige brennende Dauerschmerzen z. T. auch mit Allodynie auf. Auch Schmerzen mit einschießender Komponente sind nicht ungewöhnlich.
In den ersten Tagen nach nach Beginn der Erkrankung ist eine virustatische Therapie angezeigt, insbesondere, wenn der Zoster den ersten Ast des N. trigeminus befällt. Eine später einsetzende virustatische Therapie verspricht keinen Erfolg mehr.
Zur Linderung der Dauerschmerzen verordnet man Amitryptilin (z.B.: Saroten®), ein Antidepressivum, in langsam steigender Dosierung. Carbamazepin (z.B.: Tegretal®) hingegen ist besonders bei Schmerzen mit einschießender Komponente wirksam.
Bei nicht ausreichender Analgesie ist auch die Verordnung von Opiaten bzw. Opioiden gerechtfertigt. Entgegen der weitläufig verbreiteten Meinung sind Opiate und Opioide bei Neuralgien durchaus wirksam.
Eine gewisse Linderung der Beschwerden kann auch die Anwendung eines TENS-Gerätes oder durch das Auftragen einer capsaicinhaltigen Salbe erreicht werden.
Eine schnelle Linderung der Beschwerden ist auch durch eine Sympathicusblockade bzw. GLOA möglich. Dabei wird man bei Beschwerden im Bereich des Gesichtes eine GLOA des Ganglion cervicale sup. durchführen, während man bei Erkrankung der Segmente bis Th 8 erfolgreich eine Stellatumblockade anwenden kann. Bei tiefer gelegenen Beschwerden kann eine Sympathicusblockade im entsprechenden Bereich erfolgen.
Die Schmerztherapie sollte zügig eingeleitet werden, da die Gefahr einer persistierenden Neuralgie groß ist. Besonders gefährdet sind in dieser Hinsicht Frauen > 60 Jahre, mit Befall in mehreren Segmenten und Schmerzdauer >3 Monate.
Zuletzt bearbeitet 11.02.1998