Gesichtsschmerzen

Schmerzen im Bereich des Gesichtes können verschiedene Ursachen haben. Sie treten auf bei chronischen Entzündungen der Nasennebenhöhlen, bei schlecht sitzenden Prothesen (Myarthropathie), bei degenerativen Veränderungen der Halswirbelsäule, bei Autoimmunerkrankungen z. B. bei M. Sjögren oder Ateriitis temporalis sowie bei der Borrelliose und der Trigeminusneuralgie.

An dieser Stelle möchte ich lediglich auf den sogenannten atypischen Gesichtsschmerz eingehen.

Von einem atypischen Gesichtsschmerz sprechen wir, wenn ein Dauerschmerz zumeist halbseitig im Bereich des Gesichtes besteht, dessen Auftreten sich nicht an das Versorgungsgebiet des Trigeminusnerves hält. Ferner sollten „banale“ entzündliche Erkrankungen wie z. B. eine Stirnhöhlenentzündung ausgeschlossen sein.
Betroffen sind überwiegend Frauen. Der Schmerzcharakter wird als ziehend oder brennend beschrieben. Im Gegensatz zur Trigeminusneuralgie ist ein einschießender Charakter selten. Auch lassen sich keine Schmerzattacken triggern. Meist gehen dem Auftreten eines atypischen Gesichtsschmerzes Zahnextraktionen oder andere operative Eingriffe voraus.
All dies legt den Verdacht nahe, daß der atypische Gesichtsschmerz eine Art neuropathischer Schmerz ist und somit in die gleiche Gruppe wie z. B. die Phatomschmerzen gehören.

Therapie: Die Therapie des Gesichtsschmerzes gestaltet sich oft schwierig. Carbamazepin und Amitryptilin können hilfreich sein, in der Regel wird man jedoch nicht eine Verordnung von Analgetika vermeiden können. In einigen Fällen scheint eine GLOA des Ganglion cervicale superius erfolgreich zu sein.
Wichtig ist auch die Aufklärung der Patienten, um weitere Zahnextraktionen und operative Eingriffe zu vermeiden, da diese ihre behandelnden Ärzte immer wieder zu invasiven Maßnahmen drängen.